Selten hat ein Land so viele Landesteilungen
erleben müssen wie Mecklenburg.
In der ersten Landesteilung im Jahre 1229, in welcher aus dem Fürstentum Werle
die Häuser Mecklenburg, Parchim, Güstrow-Werle und Rostock entstanden, war
Krakow unter Nicolaus I zum Fürstentum Werle gehörig. Von diesem Fürstentum
stammt auch das Stadtwappen. Es ist ein in goldumrandetem Feld befindlicher,
goldgekrönter schwarzer Stierkopf mit roter Zunge und silbernen Hörnern. Der
Stierkopf ist das Symbol für Kraft, Wehrhaftigkeit und Stärke.
Der Name Krakow ist slawischen Ursprungs – Kraca – bedeutet so viel wie Raben- oder Dolenort. Von der ehemaligen mittelalterlichen Stadtanlage erinnert heute nur noch der Name Burgplatz, die 1759 nach dem großen Stadtbrand völlig zerstört wurde. Eine Federzeichnung von 1690 lässt das ehemalige Stadtbild gut erkennen.
Die Stadt liegt in einer landschaftlich reizvollen Gegend der Mecklenburgischen Seenplatte und wird als nördliches Tor zum Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide bezeichnet. Die jährlich hierher strömenden Gäste erfreuen sich besonders an der bezaubernden Endmoränenlandschaft mit ihren hügeligen Waldufern und an dem 15 qkm großen, buchten- und inselreichen Krakower See.
Erstmalig wird der Ort in einer Verkaufsurkunde genannt. Die Gründung wird aber ca. 50 Jahre vorher angesetzt, da hier bereits von Rechten und Freiheiten einer Stadt gesprochen wird.
Die Stadt Krakow wird an Herzog Albrecht von Mecklenburg verpfändet, gerät zwei Jahre später in die Hände seiner Feinde und wird in Brand gesteckt. Es wird vermutet, dass infolge des Brandes wertvolle Urkunden über Krakow verloren gingen.
Mit der Reformation kommt der Krakower See in Besitz von Herzog Albrecht VII.
Krakow hat 354 Einwohner
Durch den Dreißigjährigen Krieg und die Pest verliert Krakow 85% der Bevölkerung und die Stadt wird fast vollständig zerstört, ca. 100 Menschen überleben.
Großfeuer zerstören die Stadt, u.a. Schule und Kirche.
Erneuter Großbrand, Beginn des Kirchenneubaus
Krakow gehört zum Amt Güstrow
Auf dem Krakower See ist die Fischerei domanial, der See ist aber verpachtet und die Stadt zählt 88 Häuser.
zunehmende Handwerkeransiedlung, wie Bäcker, Schuster, Schmiede, Schneider, Tischler, Weber, Böttcher, Branntweinbrenner, Brauer, Barbier, Maurer, Riemer, Scherenschleifer und Schlachter
Krakow ist nach mehreren Befreiungskriegen die kleinste Stadt Mecklenburgs und zählt 607 Einwohner.
Am Markt wird die erste Apotheke errichtet.
Auf dem Mühlenberg wird die Holländerwindmühle errichtet, die am 15. Juli 1975 durch Blitzschlag abbrennt. Am 23. 12.1958 vom Mühlenbesitzer Werner Bever der Stadt Krakow am See übereignet und umgebaut zur Heimatstube und Aussichtspunkt.
Die Landtrasse Plau - Krakow – Güstrow wird gebaut.
Krakow zählt bereits 1725 Einwohner, in den Archivakten werden 91 Handwerker, 4 Kaufleute, 14 jüdische Geschäftsfamilien, 1 Apotheker, 2 Gastwirte und 1 Mechaniker angegeben.
Bau der Synagoge am Schulplatz und Einweihung mit 110 Gemeindemitgliedern.
Die Freiwillige Feuerwehr wird am 24. August gegründet.
Bau des Rathauses am Markt, nachdem das alte 1872 abbrannte. Das geräumige Dachgeschoss wurde bis 1920 als Gefängnis mit fünf einfachen Zellen genutzt. Der zeitgleich erfolgte Anbau Richtung Schulstrasse diente als Amtsgerichtgebäude.
Der Ort erhält Eisenbahnanschluss nach Güstrow und Plau. Zwischen Jörnberg und Ehmkenwerder erfolgt die Dammaufschüttung (lt. Knaack), erst Anfang 1900 erfolgt die Aufschüttung zum Lehmwerder (lt. Vierow).
Gründung des Verschönerungsvereins
Bau des Straßendamms am Wadehäng, der Krakow mit Dobbin und Linstow verbindet.
Die Spiritusfabrik Krakow am See wird gegründet und entwickelte sich schnell zum größten Arbeitgeber der Region. Heute befindet sich hier eine Ausstellung und ein Festsaal.
Das Postgebäude in der heutigen Ernst-Thälmannstr. wird erbaut und erste Urlauber sind in Krakow.
Bereits 200 Urlauber halten sich in Krakow auf. Hardt’s Restaurant existiert seit Ende 19. Jh. am Jörnberg.
Der hölzerne Aussichtsturm auf dem Jörnberg wird gebaut.
Neubau des Haupthauses der Gaststätte „Wadehäng“ durch Familie Hartwig (lt. Knaack)
Errichtung der ersten Badeanstalt auf dem Jörnberg.
Die Promenade zwischen Stadt und Jörnberg entsteht. Schwanenhäuser wurden an der Seepromenade aufgestellt und ein Bootsverleih wird durch den Verschönerungsverein betrieben.
Aug Gederra übernimmt auf dem Jörnberg „Hardt’s Restaurant“ und wird fortan Kaiserpavillon genannt.
Eine neue Badeanstalt wird nach dem Vorbild der Seebäder gebaut.
Aufforstung des Ehmkenwerders und Lehmwerders
Eröffnung des neu erbauten Kurhauses „Schützenhof“, des heutigen Seehotels an der Seepromenade.
Errichtung des Gedenksteines zum 100. Geburtstag von Fritz Reuter auf der Halbinsel Lehmwerder.
Das 1. motorisiertes Fahrgastschiff für 30 Personen sticht in See, angeschafft vom Kurhotelbesitzer Wiegratz. Es erhielt den Namen Irmgard.
Das erste Kino entsteht in der Mühlenstr. 67 neben dem Restaurant „ Friedrich Dettmann“, später Mohr.
Das Kreiskinderheim am Jörnberg wird gebaut.
Erste Segelflugversuche und Bau der Segelflugzeughalle auf dem Großvaterberg (Nähe Großer Pilz), später entstehen dazu Wohnbaracken.
Am 08.08. erklärt das Meckl. Staatsministerium den Krakower Obersee zum Naturschutzgebiet. (lt. Erläuterungsbericht Schwerin von 1959 am 06.06.1939)
Am 5. Juni (Pfingsten) wird das Fluggelände am
Großvaterberg in Göring-Flugplatz umbenannt. Von da an finden jährliche
Flugfesttage statt.
Das Motorboot „Herta“, gebaut von Fritz Wolter und für 50 Personen ausgelegt, geht in Betrieb.
Krakow erhält am 23.07. den Beinamen „am See“ nach Knaack.
In der Fischerei erfolgt die Errichtung des Fischerhüdens als Überdachung für die im Wasser befindlichen Halterkästen.
Der Bismarckturm auf dem Jörnberg wird im Dezember von der sowjetischen Armee gesprengt.
Die kommunale Berufsschule am Jörnberg (Institut für Berufsschullehrerweiterbildung) wird in Dienst gestellt und bis 1993 betrieben.
Am 07.05. kommt es durch Blitzschlag zu einer großen Explosion in der Spiritusfabrik am Bahnhof, bei deren Löscharbeiten fünf Feuerwehrmänner zu Tode kommen.
Das Fahrgastschiff „Irene“ wird an der Seepromenade eingesetzt.
Am 22.10. erhält Krakow am See die Zuerkennung als „Kurort“.
Der erste Zeltplatz wird hinter dem Anglerplatz, heute Bornbruch, eröffnet. Die Seepromenade wird instandgesetzt und ab 1958 erfolgt der Bau weiterer Bootshäuser.
Am Gruber See wird der neue Zeltplatz mit 200 Plätzen übergeben.
Die Jörnberg-Gaststätte wird fertiggestellt (nationales Aufbauwerk) sowie das Erholungsgebiet am Borgwall erschlossen.
Im ehemaligen Forsthof „Blechern Krug“ wird eine Jugendherberge mit Touristikstation eröffnet.
Eine neue Brücke aus Stahlbeton entsteht am Wadehäng, die über den Krakower Obersee führt. Am Gruber See entsteht das Schwimmlager des Rates des Kreises Hagenow, am Möllner See das Kinderferienlager der HO Rostock und das Kinderferienlager des VEB Nähmaschinenwerkes Wittenberge.
Auf dem Zeltplatz am Gruber See beginnt der Bau des Wasch- und Toilettenhauses sowie die Elektrifizierung des Platzes.
Das Fahrgastschiff „Frauenlob“ wird auf dem Krakower See in Dienst gestellt, welches 1932 auf der Yachtwerft Berlin-Köpenick überwiegend von Frauen erbaut wurde. Noch heute liegt die ehrwürdige Dame am Ufer des Krakower Sees und wartet auf ihr Schicksal.
Der Touristik-Reitstützpunkt des VEG Ganschow in
Alt Sammit wird mit Gaststätte eingerichtet.
Der Bereich Erholungswesen beim Rat der Stadt Krakow am See plant fortan den konzentrierten Einsatz der Mittel zur Verbesserung des Erholungswesens.
Weitere Bautätigkeit von Bungalows am Windfang, Seegrube und Rathmannsmoor
Als 1. Zeltplatz im Bezirk Rostock erhält der Zeltplatz in Krakow am See die Zuerkennung der Kategorie 1.
Im August wird auf Initiative von Fischereimeister Manfred Schubert und Lehrer Dieter Hensel das 1. Fischerfest gefeiert, dass bis heute immer am 3. Wochenende im August stattfindet.
Die Rekonstruktion des Jörnberg- Sportplatzes ist abgeschlossen.
Eröffnung der Gaststätte Huber an der Güstrower Chaussee.
Die Altstadtsanierung beginnt u.a. Marktplatz, Plauer, Lange- und Schulstraße
Baubeginn „Paulsruh“, später wird das Gebäude
als Pension für Sommergäste genutzt.
Eröffnung der heute ältesten Gaststätte der
Stadt „Zur Klause“ durch die Wirtsleute August und Gertrud Waßmann, seit 101
Jahren in Familienhand.
Eröffnung der Krakow-Information unter Leitung von Waltraud Rapp in der Kirchenstraße 2 als zentrale Auskunftsstelle.
Das Hotel und Restaurant „Ich weiß ein Haus am See“ öffnet und wird ab 1995 bis heute ununterbrochen mit dem Michelin-Stern ausgezeichnet.
Das Hotel & Restaurant „An der Seepromenade“ wird in der Goetheallee 2a durch die beiden Schwestern Frau Vossler & Frau Bauer eröffnet. Im Jahre 2020 zum Saisonende schließt die damalige Besitzerin Frau Rosenthal die Türen.
Der Kulturverein „Alte Synagoge“ unter Vorsitz von Hans Dieter Evert wird am 12.03. gegründet. Auch im März erfolgte der Umzug der Krakow-Information in die Räume der Alten Synagoge. Gleichzeitig war hier auch der Sitz des Krakower Kulturvereins „Alte Synagoge“ und des Fremdenverkehrsverein Krakower Seenlandschaft e.V..
Am 01.07. wird der neu errichtete Aussichtsturm auf dem Jörnberg feierlich eröffnet, Baukosten 600.000 DM.
Anlässlich des 130-jährigen Bestehens der Alten Synagoge wird das Haus nach Renovierungsarbeiten feierlich der Öffentlichkeit übergeben. Der neue Springbrunnen mit Fontäne auf dem neugestalteten Markplatz wird im Rahmen eines Handwerkermarktes eingeweiht, der von Armin Rieger konstruiert wurde.
Die Ferienanlage „Ferienidyll“ am großen Pilz entsteht mit 23 Holzhäuschen. Der 1. Große Fischzug wird von der BIMES an der Seepromenade veranstaltet.
Nach grundlegender Sanierung wird die Alte Schule mit Buchdruckmuseum, Bibliothek und Heimatstube eröffnet. Vom 20.-24.05. begeht die Stadt ihr 700. Jubiläum der urkundlichen Ersterwähnung vom 21.05.1298. Die erste Ehrenbürgerschaft der Stadt wird an Bruno Hellmich (Blacky) verliehen.
An die Historische Badeanstalt wird erstmals die Blaue Flagge für hervorragende Wasserqualität und vorbildliche Aktivitäten im Umweltbereich. Am 24.06. veranstaltet der Drucker und Museumsbetreiber, Hans-Hilmar Koch auf dem Schulplatz das 1. Gautschfest.
Der Mühlenverein, der sich dem Wiederaufbau der Krakower Holländerwindmühle zum Ziel setzte, veranstaltet das 1. Mühlenbergfest. 2011 löst sich der Verein auf.
Der Personenverkehr wird auf der Bahnstrecke Güstrow-Meyenburg durch die Deutsche Bahn AG am 24.09. eingestellt. Am 18.11. erhält der Ort den Titel „staatlich anerkannter Luftkurort“
Am 23.05. eröffnet das Van der Valk Resort Linstow mit einem 4-Sterne Hotel mit 90 Betten und 300 Appartements/ Ferienhäusern mit ca. 1000 Betten. Aus Krakow-Information wurde Touristinformation Krakow am See und es erfolgte unter Leitung von Gesine Schlang der Umzug in die Lange Straße 2.
Das erste Altstadtfest wird auf dem Markplatz gefeiert, welches bis 2021 staatfand.
Start des 1. Mittsommernachtslauf über 30 km rund um den Krakower See unter der Organisation von Christoph Hübener. 2022 fand der letzte Mittsommernachtslauf statt.
Dr. Wolfgang Neubauer wird 2. Ehrenbürger der Stadt.
Übernahme der Touristinformation durch die WoKra Krakow am See GmbH ab 01.05.2012. Am 29.06. wurde die neue Touristinformation am Markt 21 feierlich unter Teamleiterin Silvia Meyer eröffnet.
Am 11.04. kam es in den frühen Morgenstunden zu einem verheerenden Schlossbrand, der das Gutshaus Charlottenthal fast vollständig vernichtete. Die Erlebnisschifffahrt Zopf startet auf dem Krakower See. Die Besonderheit ist das erste Elektrosolarboot „Lena Manuela“, welches touristisch und ökologische Schiffsfahrten anbietet. Am 21.10. wird 60 Jahre Kurort Krakow am See gefeiert und die Alte Synagoge, die Alte Schule und die Touristinformation öffnen ihre Türen mit einem bunten Informationsprogramm.
Der Kurwald wird auf den Waldflächen der drei Halbinseln Lehmwerder, Ehmkwerder und Jörnberg am 29. April eröffnet.
Vom 17.-21.05. begeht Krakow am See den 725. Jahrestag seiner urkundlichen Ersterwähnung am 21.05.1298.
Zusammengetragen von Silvia Meyer im März 2023
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